Landesmeister der Fleischer – Simon Cebul

Klein – und vom Feinsten!

Das ist der Betrieb, aus dem Simon Cebul, der diesjährige Sieger des Landesbewerbes der Fleischer, kommt. Nach der 4ten Klasse Gymnasium entschied sich Simon für eine Lehre als KFZ-Mechaniker. Erst danach entschied er sich, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Friedrich Cebul war mehr als überrascht: „Plötzlich sagte mein Sohn, er wolle noch eine Lehre machen – bei mir – als Fleischer. Ich sprachlos. Und stolz. Wenn der eigene Sohn sich aus eigenen Stücken dazu entscheidet, das gleiche zu machen wie sein Vater – das ist wohl eines der schönsten Komplimente für einen Vater.“

Vor 10 Jahren hat sich der gelernte Fleischer selbstständig gemacht. Er wollte schon immer diesen Beruf ausüben. „Gegenüber dem elterlichen Bauernhof wurde immer wieder geschlachtigt. Das hat mich als Bub schon fasziniert“, sagt Friedrich Cebul. Viel Erfahrung hat er in den verschiedensten Betrieben gewonnen, bis er sein eigener Chef werden wollte. „Zuerst habe ich ein Gebäude gemietet – dann musste ich da plötzlich raus. Innerhalb von 3 Monaten habe ich den ehemaligen Stall des Bauernhofes meiner Eltern als Geschäft umgebaut. Und hier habe ich jetzt alles, auf dem besten Stand. Hygieneschleuse, alles. Fleischerei und Jausenstation. Die Kunden kommen aus der Umgebung – aber auch aus Völkermarkt, Klagenfurt – und sogar aus Italien.“

Kein Wunder, denn die Firma Cebul hat wirkliche Köstlichkeiten. Eigene Rezepte für Würste und Aufstriche, das Fleisch kommt alles aus der Region. „Von einem Landwirt in Globasnitz bekomme ich auch einmal die Woche Biofleisch – das ist mir auch wichtig, dass die Tiere natürlich und gesund aufwachsen. Das schmeckt man im Fleisch“, sagt Friedrich Cebul.

Die Fleischerei Cebul ist nach wie vor ein Geheimtipp, denn um Werbung oder Internet kümmert er sich nicht. „Das kann mein Sohn machen, ich bin damit nicht aufgewachsen und Arbeit haben wir genug. Außer mir und meinem Sohn hilft auch meine Frau. Wir sind ein super Team – ein Familienbetrieb. Nur so kann es gehen.“

Das sieht auch Simon so. „Als ich mir nach der KFZ-Lehre überlegt habe, was ich jetzt arbeiten will, da habe ich plötzlich die Möglichkeiten gesehen, die in der Fleischerei liegen. Hier kann ich kreativ sein, meine eigenen Rezepte ausprobieren, selber gestalten. Das ist wichtig für mich. Deswegen habe ich mich zur zweiten Lehre entschlossen. Und habe es nicht bereut. Der Titel des „Landesmeisters“ ist eine wunderschöne Bestätigung für meinen Weg. Ich bereite mich gerade für den Bundesbewerb vor, der im Juni in Klagenfurt stattfindet. Zusammen mit meinem Trainer Ingo Schnögl und dem Zweitplatzierten Alexander Rachoi geben wir unser Bestes. Diese Woche habe ich auch ein Mentaltraining bei der Talenteakademie – dann kann ja nichts mehr schiefgehen“ – sagt Simon und lacht zuversichtlich.

Christof Doboczky gratuliert Friedrich und Simon Cebul zu ihren Erfolgen und überreicht die Urkunde des Präsidenten der Wirtschaftskammer Kärnten für den Landessieg.